Ben Jung, Extrempaddler aus Leidenschaft und zu Hause im Oberrheingraben, blickt zurück auf ein herbstliches Creek-Wochenende im Tessin und wagt einen Ausblick auf die folgenden Wochen. Die Schmelze in den Südalpen, sie kommt ...

Die letzte Woche hat gezeigt, wie viel Kraft die Sonne schon im März aufzubringen vermag. Auch wenn der Winter seit dem Wochenende in Süddeutschland erneut ein (hoffentlich letztes) Gastspiel hat, beobachten wir mit gespannten Blicken einen unserer Favoriten, die Verzasca im Tessin. Der Pegel lässt Gutes hoffen. Die Schneeschmelze hat begonnen! Von Tag zu Tag hat sich die Kubikzahl stetig erhöht und schon in der letzten Woche erreichte die Verzasca einen traumhaften Wasserstand von knapp über 20 Kubik. Nach der kurzen Eiszeit zum Wochenbeginn sagt der Wetterdienst fürs Wochenende nun schon wieder knapp 20 Grad vorher. Klarer Fall: Wenn irgendwie möglich sind wir beim Paddeln in der Südschweiz.

Quelle: Jung Ben

Quelle: Ben Jung
Rückblickend erinnere ich mich an unseren letzten Tessintrip, der ungewöhnlich spät stattgefunden hat. Bedingt durch Regen und den Optimismus unserer italienischen bzw. argentinischen Paddelkollegen Paolo Maifre und Fer Oliveras fuhren Dominik Vogt und ich Mitte November durch den Gotthardtunnel.
Der Herbst und seine gemütliche Atmosphäre hatten bereits Einzug in die nun fast menschenleeren Täler des Tessins gefunden. Leider waren wir einen Tag zu spät dran und so konnten wir am Ausstieg des Ribo nur dem abfließenden Wasser hinterherschauen. Schnell umdisponiert und ohne groß zu überlegen fuhren wir zur unteren Verzasca, die für gewöhnlich am ehesten noch Wasser haben sollte.
Dort angekommen hatten wir immerhin noch knapp 20 Kubik und konnten sogar die mittlere Verzasca dranhängen.

Quelle: Ben Jung

Quelle: Ben Jung
Highlight für mich war sicherlich die seit langem ersehnte Komplettbefahrung der unteren Verzasca. Immer hatte es zu viel oder zu wenig Wasser, oder aber die persönliche Konstitution passte nicht. An diesem Tag hat einfach alles gestimmt und umso größer war das Gefühl am Ausstieg, soeben den perfekten Paddeltag erlebt zu haben. Mal schauen, ob das kommende Wochenende wieder so vielversprechend wird.
Euch viel Spaß beim Paddeln in einem der schönsten Paddelreviere der Alpen.

Quelle: Ben Jung & Team
Der hohe Wasserfall kurz nach Luzifer’s Rutsche gilt auch Profis als Standardumtrage. Das Pegelfenster, das eine sichere Landung neben der saugenden Kehrwasserhöhle ermöglicht, ist klein. Und auch dann muss die Linie zentimetergenau sitzen.

Quelle: Ben Jung
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